Dienstag, 21. Februar 2012

Decadence


Verfall, Niedergang, Verkommenheit. Dekadenz, Stoff für eine ganze Epoche. Literarisch, musikalisch, sozial kritisch. Fin de Siecle, Mann, Schnitzler, von Hofmannsthal. Große Namen, große Kunst. Der Doppelaspekt der Dekadenz, biologischer Verfall bei geistiger Verfeinerung. Er beginnt bei dir.
Parasiten, Ungeziefer. Sie bevölkern, was ursprünglich mal dir gehörte. Du bist jetzt erwachsen, hast alles und jeden durchschaut. Die spielende Kinderseele hast du abgelegt. Tritt herein, du junger Mensch. In unsere Welt aus Hass und Lügen. Korruption und Macht. Keine Zeit, keine Ahnung. Gemeinsam einsam.
Sie versprechen dir Eden. Du findest: Chaos. 
Wer bist du? Und wer bist du nicht?
Du versuchst zu stoppen was unaufhaltbar ist. Zu retten was sich zu retten lohnt. Dich zu befreien, um aufzubauen. Doch sie ziehen an dir. Ziehen dich mit runter. Ins Verderben. In die offenen Arme des Abgrunds. Wer hat Schuld? Wer zerstört wen? 
Du gehst zu Grunde an einer Welt, in die du zum Leben hineingeboren wurdest. Auf einem Planeten, der dir Luft zum Atmen und Wasser zum Trinken bietet. Mit Menschen die Menschwerden mit Menschsein ersetzt haben.

Stumpf, blind und taub drängen sie in Scharen zum Licht. Du gehörst dazu, und doch bist du nicht zuhause. Du fängst an zu schreien, sie schauen nichtmal auf. Allein sein, in einem Raum voller Menschen.


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