Dienstag, 29. Mai 2012

everyday´s runaways


Klick dich aus. Schließ die Augen und beam dich hoch.
Du hast die Scheiße lang genug ertragen. Lang genug gelitten, lang genug mitgespielt.
Das grausame Spiel, bei dem der Gewinner der Verlierer ist. Bei dem ein Mensch kaum mehr einen Pfifferling wert ist. Bei dem sie blind mitmachen, keine Fragen, kein Problem.
Ein (Atem-)zug und weg. Mit Lichtgeschwindigkeit durch die Galaxie. Vorbei an Sternen, Schrott und Stein. 
Kein Leben, ein Zustand. Grob, wütend, achtlos.
Schmeiß dich weg, so wie sie es taten. Ins Leere, ins Nichts.
Zehntausend Tote bei Erdbeben, dreißig Schwerverletzte bei Selbtsmordattentat. Und immer noch sterben sie da drüben. Im nahen, fernen Afrika. 
Was kannst du dafür?
Du hast ihnen nichts getan und doch trägst du die Schuld. Die Last auf den Schultern dieser Generation. Ballast, schier unerträglich.
Beam dich hoch und lass den Scheiß hinter dir. Bis sie dich zurückholen.



Fotograf: Stefan Grautstück
Assistent, Kippenstopfer und Haarezurechtleger: Niklas Wenzel

Mehr auf: http://www.facebook.com/kitty.rox13

Fotograf: Stefan Grautstück

Sonntag, 13. Mai 2012

love is the answer


Ist sie das?
Kann Etwas so Abstraktes und Nicht-Greifbares die Lösung für alle Probleme sein?
Liebe, die Superior Power in einer orientierungslosen und verworrenen Welt?
Das Allheilmittel aller Generationen, vergangener Jahrhunderte, Zukunftsprognose.
Lass es zu, das Gefühlskarussell. Steig ein, in die Achterbahn in Richtung Himmel.
Nimm sie ab, die Pflaster und die Verbände. Von nun an bist du geheilt. Von Krankheit und Schmerz. Von Leid und Pein. Von Hass und Wut.
Pure Naivität und blinde Gefühlsduselei? Romantischer Mythos oder reelle Wahrheit?
Liebe umsorgt Wunden. Versorgt sie mit schmerzlindernder Salbe. Beschleunigt den Heilungsprozess.
Um sie früher oder später dann mit brachialer Gewalt aufzureißen. 
Liebe heilt, kurzzeitig. 
Und bevor sie geht, nimmt sie den Zauber von dir. Den Elfenstaub in deinen Augen. 
Den rosaroten Schleier von deinen Pupillen.
Und was bleibt ist das Chaos. Oh wunderschönes, schmerzlich vertrautes Chaos. 
Und trotzdem lässt du es zu.
Weil es so gut tut, weil es schön ist, weil es sich so gut anfühlt, wahrhaftig geliebt zu werden.
Fang mich auf, in deinem Netz aus hauchdünnen Fäden. Ein Gebilde, dass mehr Stabilität besitzt als meine Welt in den letzten zwanzig Jahren.


Montag, 7. Mai 2012


 Schau mich an.
Was ist es was du siehst?
Blickst du mich an oder schaust du nur durch mich durch?
Deine Pupillen, so atemberaubend groß, deine Iris ein einzigartiges Farbenparadies.
Du verlierst dich, langsam aber sicher.


Samstag, 5. Mai 2012

up, up and away


Ruhelos schreitest du durch die Trümmern deines Lebens. Dein Gang ist unsicher, die Vergangenheit ein Minenfeld. Du tanzt ein schmerzerfülltes Ballett zwischen Scherben, Gräbern und Müll. Meachnisch bewegst du dich im Takt. Jeder Schritt ein Fehltritt. Chaos, Schutt und Asche.
Raus hier. Einfach nur weg hier. Flucht. Wegfliegen.

Der Druck steigt, es ist Zeit auszubrechen.
Mit gepackten Taschen hängst du in der Schwebe. Die Zukunft, ein noch geschlossenes Eisentor. Die Vergangenheit, der Abgrund aus dem du empor stiegst. 
Einen Schlüssel gibt es nicht, du musst das Tor einrennen. Die Mauer niederbrennen.
Das Tor zur Welt ist offen. Das Tor zum Leben, frische Luft durchflutet deine Lungen.
Wohin?
Den Fahrplan hast du verloren, der Nase nach, nur nicht zurück. Desorientiert wagst du deine ersten Schritte. Wenn du dich jetzt sehen könntest. Heimatlos geboren, Heimat verloren. 

Wie oft hast du dir gewünscht an einem andern Ort zu sein? Wie oft hast du dein Zuhause verflucht?
Die Menschen, die Bäume, die Straße, dein Leben?
Wer hält dich auf? Wer hält dich ab?
Nur du selbst.