Mittwoch, 25. April 2012

playground tragedy


Du kehrst zurück. An den Ort an dem du vor 15 Jahren jeden Tag verbracht hast. An dem du im Sandkasten nach Diamanten suchtest. An dem die Schaukel dein Tor zum Himmel war. Die Rutsche in den feuerspeienden Abgrund. Auf der Wippe überleben, Schwindelattacken auf dem Drehkarussel.

Schwindel begleitet dich auch dieses Mal , auf deiner ersten Fahrt seit mehr als einem Jahrzehnt. Aber es nicht die Geschwindigkeit, die dich auf den Boden zwingt. Den Vodka in der Hand, drehst du dich. Zehntausend Mal um dich selbst. Dreht sich deine Welt. Dein Universum voller längst erloschener Sterne. Dein Chaossystem. 
Was früher so riesig und gefährlich erschien, ist heute nichts als Kinderspielzeug. Das Adrenalin von einst, eine längst vergessene Droge aus Kindertagen. Du hast es ausgetauscht. 
Genauso schnell wie die Bäume um dich herum, fliegen die Erinnerungen an dir vorbei. Alles verschwimmt , früher, heute, damals, morgen. Es gibt weder Zeit noch Raum. Du fliegst. Vorbei an all deinen Ängsten, der Wut und dem Schmerz. Du bist eins mit dir. Der Rest ist irrelevant. 

 Die unschuldige Kinderseele von einst ist längst begraben. Brutal gezeichnet und verstümmelt. In Stücke zerteilt und mit Füßen getreten. Was bleibt, ist ein vernarbtes Nadelkissen. In Schwarz gehüllt, in Blut getränkt. Der Täter bleibt unauffindbar. Es ist das Leben.

"The day the child realizes that all adults are imperfect, he becomes an adolescent; the day he forgives them, he becomes an adult; the day he forgives himself, he becomes wise"
(Alden Nowlan)

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